CO2-neutrale Landesverwaltung
Lernen und Handeln für unsere Zukunft
Auf einen Blick
Fragen und Antworten zur CO2-neutralen Landesverwaltung
Bei der Berechnung der CO2-Bilanz erfassen wir sämtliche Emissionen, die innerhalb der hessischen Landesverwaltung entstehen. Das erstreckt sich sowohl auf die energiebedingten Emissionen der rund 2.000 Gebäude des Landes als auch auf das Mobilitätsverhalten von etwa 100.000 Beschäftigten der Landesverwaltung. Kommunale Bereiche, wie beispielsweise Schulen, sind in dieser Bilanz nicht enthalten.
Für die CO2-Bilanz prüfen wir drei große Bereiche:
- die Energieversorgung durch die Nutzung der Gebäude
- den Fuhrpark durch Nutzung der landeseigenen Fahrzeuge
- die Dienstreisen der Beschäftigten mit Bahn und Flugzeug
Den Verbrauch und die Kosten der Energieversorgung in den Dienstgebäuden dokumentieren die Energieberichte für den Staatlichen Hochbau und den Gebäudebetrieb des Landes.
Den größten Anteil von rund 80 Prozent hat die Energieversorgung der Gebäude. Genau deshalb sind Minderungsmaßnahmen im Bereich Gebäude und Betrieb zu einer unserer Kernaufgaben geworden. Für die energetische Sanierung von Gebäuden haben wir das CO2-Minderungs- und Energieeffizienzprogramm“ (COME) aufgelegt.
Die Landesregierung unterstützt durch mehrere Angebote eine klimafreundliche Gestaltung der dienstlichen Mobilität. Seit 2018 können die Beschäftigten der Landesverwaltung das Landesticket nutzen und hessenweit kostenlos mit dem ÖPNV fahren. Finanziell fördert sie ebenso den Wandel zum E-Fuhrpark und weitet Carsharing-Angebote aus. Die CO2-neutrale Landesverwaltung hat regelmäßig Mittel zur Verfügung gestellt und bisher mehr als 300 Pedelecs und Lastenpedelecs mit rund 600.000 Euro gefördert.
Insbesondere im Bereich der Neubauten versuchen wir, die CO2-Emissionen im Lebenszyklus zu minimieren. Landesneubauten sind so zu errichten, dass sie die Anforderungen an die Gebäudehülle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Mittel um 50 Prozent unterschreiten.
Seit 2010 beziehen alle Landesliegenschaften Ökostrom, der vollständig aus Wasserkraft erzeugt wird. Weil Fernwärme eine energieeffiziente und wirtschaftliche Form der Wärmeversorgung ist, unterstützt die Landesregierung den Bau von Fernwärmeleitungen für den Anschluss an hessische Landesliegenschaften. Auch die Nutzung von Solarenergie wird ausgebaut. Bis zum Jahr 2023 sollen rund 130.000 Quadratmeter Dachfläche mit Anlagen zur Nutzung der Solarenergie ausgestattet werden.
Die Mitarbeitenden für den Klimaschutz und für Energieeffizienz zu sensibilisieren gehört neben technischen Maßnahmen ebenso zu unseren Aufgaben. Mit Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen werden sie gut vorbereitet, Energieverbräuche in den Dienststellen zu beobachten, Einsparpotenziale zu identifizieren und Effizienzmaßnahmen zu unterstützen.
Eine erste Initiative, um viele Kräfte zu aktivieren war der in 2010/2011 bundesweit erstmals in diesem Umfang durchgeführte Energiesparwettbewerb „Energie Cup Hessen“. Mit ihm haben wir die Bereitschaft der Landesbediensteten geweckt, sich aktiv und mit Freude am Thema Energieeinsparung zu beteiligen.
Erste Priorität hat das Vermeiden und Reduzieren. Ohne die Anstrengungen zur Vermeidung und Minderung von Emissionen zurückzufahren, versuchen wir in zweiter und dritter Priorität, den notwendigen Energiebedarf möglichst durch regenerative Energiequellen zu decken und unvermeidbare Emissionen zu kompensieren.
Durch Kabinettsbeschluss hat die Hessische Landesrgierung festgelegt, unvermeidbare Emissionen, die durch notwendige Fahrten mit Auto, Bahn und Flugzeug entstehen, ab 2020 mit Emissionsgutschriften auszugleichen.
Das KLIMAZIN – ein digitales Magazin, erscheint zweimal im Jahr und berichtet über Maßnahmen und Entwicklungen des Projektes sowie aktuelle Ereignisse aus Hessen, Deutschland und der Welt. Beschäftigte der Landesverwaltung und andere Interessierte sollen damit für die Themen Energieeinsparung und CO2-Reduzierung sensibilisiert und animiert werden, mehr über die CO2-neutrale Landesverwaltung zu erfahren.
Das Lernnetzwerk leistet einen wesentlichen Beitrag zur Unterstützung unseres Ziels und für die öffentliche Wahrnehmung der CO2-neutralen Landesverwaltung. Es ist eine Kommunikationsplattform zwischen den beteiligten Landesbehörden und namhaften Unternehmen, Kommunen, Vereinen und Verbänden.