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Projekte Neubau

Modernes Polizeipräsidium im energieeffizienten Neubau

Polizeipräsidium Südosthessen - eines der modernsten Präsidien bundesweit
Neubau Polizeipräsidium Südosthessen
Frank Budenz - frank@budenz.com

 

Das Polizeipräsidium Südosthessen am Spessartring 61 in Offenbach gilt als eines der modernsten Präsidien bundesweit. Der energieeffiziente Neubau sorgt für die Zusammenführung von 52 Organisationseinheiten, die vorher auf diverse Liegenschaften verteilt waren. Auf rund 75.700 m² Bruttogrundfläche bietet er ca. 900 Beschäftigten Platz, die am 2. August 2021 ihren Dienst dort aufnahmen.

Das Vorhaben wurde im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft verwirklicht. Der private Partner, die PPSOH Gebäude GmbH & Co. KG hat unter der Federführung der Goldbeck Public Partner GmbH dafür die Planung nach einem Entwurf der Dohle + Lohse Architekten GmbH, die Finanzierung, den Bau und den Betrieb aus einer Hand erbracht und dem Land Hessen das Gebäude für eine Laufzeit von 30 Jahren vermietet. Für den beauftragenden Landesbetrieb Bau Immobilien Hessen (LBIH) lag ein besonderes Augenmerk auf der Umsetzung eines Energiekonzeptes, das den geltenden energetischen Anforderungen gerecht wird, bzw. diese übererfüllt.

Energetische Anforderungen

Die energetische Qualität der Gebäudehülle orientiert sich am Passivhausstandard. Das Gebäude ist hoch wärmegedämmt und besonders luftdicht. Der über die wärmeübertragende Umfassungsfläche gemittelte Wärmedurchgangskoeffizient des Gebäudes unterschreitet die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) an die Gebäudehülle um rund 50 Prozent. Der Primärenergiebedarf wird, bezogen auf die EnEV 2009 um knapp 60 Prozent unterschritten. Auf dem Dach des Gebäudes wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 300 Kilowatt peak (kWp) installiert.

Neubau mit hoher Nutzungs- und Gebäudequalität

Erweiterungsbau für das Hessische Ministerium der Finanzen als Passivhaus errichtet
Hessisches Ministerium der Finanzen
www.heidenreich.biz

Mit dem Erweiterungsanbau ist für das Hessische Ministerium der Finanzen ein ressourcenschonender und umweltfreundlicher Neubau mit besonders hoher Nutzungs- und Gebäudequalität entstanden. Als Passivhaus errichtet, werden natürliche Energiequellen hocheffizient genutzt und Energieverluste nahezu vollständig vermieden. Das Gebäude braucht keine eigene aktive Heizung. Die notwendige Wärme wird im Wesentlichen durch innere Wärmegewinne, die Rückgewinnung aus der Raumluft, sowie durch Sonneneinstrahlung gedeckt. Darüber hinaus benötigte Wärme wird aus der Abwärme des Abgases des Heizkessels im Bestandsgebäude des Finanzministeriums gewonnen.

Gebäude nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundes (BNB) beurteilt

Im Zuge der baulichen Umsetzung wurden die ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen, sowie technischen Aspekte nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundes (BNB) in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht. Das Gebäude ist mit dem Qualitätsniveau „Silber“ und als besonders schadstoffarm bewertet.

Mehr Informationen: Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen des Bundes (BNB)

Download: Broschüre Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen Büro ud Verwaltung

 

Nicht nur das Erreichen eines Heizwärmebedarfs von weniger als 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, sondern auch die Wahl der Baustoffe und ihre Transportwege spielen bei der Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien eine wichtige Rolle. Beispielweise wurde für die Gestaltung des Veranstaltungssaals Muschelkalk verwendet, der standortnah bezogen worden ist.

Der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) übernahm bei dem Bauprojekt die Planung, von der Grundlagenermittlung bis zur Genehmigungsplanung, die Projektleitung und die Bauausführung. Er ist dabei von Anfang an bis zur Zertifizierung vom Passivhaus Institut beratend begleitet worden. Das Passivhaus Institut steht ebenso in den ersten Nutzungsjahren bei der Einregulierung und Betriebsoptimierung des neuen Anbaus den Gebäudenutzern zur Seite.

 

Gelungene Umsetzung der Energieeffizienzstandards

Hochschule Fulda
Hochschul- und Landesbibliothek Fulda
Hochschule Fulda

 

Die Gebäude der Hochschule Fulda sind ein Beispiel für die gelungene Umsetzung der in Hessen eingeführten Energieeffizienzstandards im Staatlichen Hochbau.

Das neue Bibliotheksgebäude mit Mensa, Cafeteria und Außengastronomie sowie dem Student Service Center ist zum neuen Mittelpunkt der Hochschule Fulda geworden. Durch ein ausgefeiltes Energiekonzept können die Gebäude wirtschaftlich effizient und klimafreundlich unterhalten werden und in puncto Energieeffizienz erfüllen sie höchste Anforderungen.

Mit ihrer Fertigstellung im Jahr 2013 wurde ein neuer Energieeffizienz‑Standard im Staatlichen Hochbau gesetzt, der die Anforderungen der Energieeinsparverordnung 2009 voraussichtlich deutlich unterschreiten wird.

Eine besonders gute Dämmung der Außenwände hält die Wärmeverluste gering. Bei zusätzlichem Heizbedarf sorgt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe für die Versorgung der Bibliothek und des Student Service Center. Zusätzlich wird die Abwärme der Mensaküche zur Warmwasserbereitung und zum Heizen verwendet.

Die Neubauten sowie die Außengestaltung mit einem Investitionsvolumen von knapp 42 Millionen Euro wurden im Rahmen des Hochschulbauprogramms HEUREKA realisiert. In diesem Programm sind bis 2020 Investitionen von insgesamt drei Milliarden Euro für die hessischen Universitäten, Fach- und Kunsthochschulen vorgesehen.