CO2-neutrale Landesverwaltung

Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Newsletter Juni 2021

Liebe Leserinnen und Leser,

Kennen Sie schon das KLIMAZIN? Mit diesem Newsletter stellen wir Ihnen die neueste Ausgabe unseres digitalen Magazins vor! Unter dem Titelthema Leben mit der Pandemie - Was wir trotz Corona fürs Klima tun können lernen Sie darin interessante Projekte aus Deutschland, Hessen und der hessischen Landesverwaltung kennen. Werfen Sie auch einen Blick auf die Grüne Benchmark-Anleihe, die Hessen als erstes Bundesland begeben hat.

Schauen Sie doch mal rein und empfehlen Sie unseren Newsletter gerne auch interessierten Kolleginnen und Kollegen!

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Projektteam CO2-neutrale Landesverwaltung

Prof. Dr. Annette Leßmöllmann
© Nikola Neven Haubner

Wissenschaft klar kommunizieren: Annette Leßmöllmann über Fakten und Fallstricke

Forschende stehen seit Corona mehr denn je im Fokus. Wie gelingt es, Kompliziertes verständlich zu erklären? Im aktuellen KLIMAZIN spricht Annette Leßmöllmann, Professorin für Wissenschaftskommunikation am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), über Phasen der Verunsicherung, interdisziplinäre Verbünde und Präventionsparadoxa.

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Annette Leßmöllmann

Der Virologe Christian Drosten und die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim wurden in den vergangenen Monaten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie haben in der öffentlichen Debatte um das Coronavirus immer wieder versucht, den Menschen komplexe wissenschaftliche Entwicklungen verständlich zu erklären. Was haben sie dabei richtig gemacht?

Die Kommunikationsaktivitäten der beiden machen deutlich, dass es in der Wissenschaftskommunikation nie nur um das verständliche Vermitteln schwieriger Sachverhalte geht. Ebenso wichtig sind Glaubwürdigkeit, Integrität, Gemeinwohlorientierung und eine klare Positionierung, was die eigene Rolle betrifft. Mai Thi Nguyen-Kim arbeitet immer wissenschaftsjournalistisch, ob auf ihrem YouTube-Kanal „MaiLab“ oder als Fernsehmoderatorin. Das heißt: aktuelle Themen aufgreifen, kritisch analysieren, Quellen gründlich prüfen und transparent machen, die Interessen und Fragen der Zusehenden im Blick behalten. Christian Drosten positioniert sich klar als Forschender, der seine Grenzen kennt: „Das habe ich vor zwei Tagen noch anders gesehen.“ – Ein typischer Satz eines Forschers, der jeden Tag dazulernt. Das ist sein Job.

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Christian Drosten

Mai Thi Nguyen-Kim

Der Diskurs über die Corona-Pandemie begleitet uns schon mehr als ein Jahr. Wie nehmen Sie ihn wahr? Hat er sich verändert?

Anfangs gab es die Phase der totalen Verunsicherung. Im März 2020 fragten sich viele: Was nun? Das war die Stunde der Virologen – damals übrigens so gut wie nur Männer –, bei denen man Rat und Hilfe gesucht hat. Ende März kam erstmals Kritik an einer wahrgenommenen „Virokratie“ auf, an einer Art „Virologenkanzlerschaft“. Die Kommunikation hat sich stark geändert: Einerseits wurde sie deutlich politischer – einige Forschende haben Nähe zur Politik gesucht, andere haben das bewusst nicht gemacht. Auf der anderen Seite wurde die Kommunikation fachlich vielfältiger. Die Debatte um die Virokratie hält bis heute an, auch wenn das „Durchregieren“ der Virolog:innen deutlich stärker wahrgenommen wird, als es ist. Die öffentliche Debatte fördert also auch Paradoxa zutage: Wer erfolgreich Prävention betreibt, wird nicht gelobt, sondern für seine Eingriffe gegeißelt – weil viele meinen, es sei gar nicht so schlimm gewesen. Diesem Präventionsparadox sind nach dem Sommer 2020 viele aufgesessen.

Über soziale Netzwerke können wir alle zu Absender:innen von Informationen werden – nicht mehr nur Wissenschaftler:innen kommunizieren also über Wissenschaft. Ist diese aufgefächerte Wissenschaftskommunikation ein Fluch oder ein Segen?

Beides. In sozialen Medien erleben wir Abwertung, Hass, Frauenfeindlichkeit und Rassismus. Doch es gibt auch unglaublich gute Wissenschaftskanäle – wie zum Beispiel das bereits eingangs erwähnte „MaiLab“, „Dinge erklärt – Kurzgesagt“ des Content-Netzwerks „funk“ von ARD und ZDF oder die Twitter-Kanäle von Klimaforschenden, die sich gegen Falschinformationen und -interpretationen wehren. Soziale Medien geben der Wissenschaft eine Stimme, aber eben auch dem Irrsinn. Klar ist: Sie gehen nicht mehr weg. Wir müssen sie also noch viel besser für Wissenschaftskommunikation nutzen, indem wir uns genau anschauen, was dort funktioniert und was nicht.

Inwiefern sich die öffentliche Wahrnehmung und der Stellenwert von Wissenschaft verändert haben, worauf es bei der Kommunikation neuer Erkenntnisse ankommt und ob die Corona-Pandemie die Debatte um mehr Klimaschutz verdrängt hat, erklärt Prof. Dr. Annette Leßmöllmann im aktuellen KLIMAZIN.

Über „Wissenschaften in Zeiten der Pandemie“ hat Annette Leßmöllmann auch im Rahmen einer gleichnamigen Interviewserie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gesprochen. Das Video-Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Jan-Martin Wiarda vom 10. Dezember 2020 können Sie hier anschauen.

KLIMAZIN

Die Geschäftsführenden Thomas Fachinger, Annika Trappmann, Hiltrud Weimar und Hugo Sebastian Trappmann (v.l.n.r.) mit Hauptgesellschafter Thomas Hempel (2.v.r.)
© Blechwarenfabrik Limburg GmbH

Wie die Blechwarenfabrik Limburg durch vernetzte Digitalisierung CO2 spart

Als Teil der Geschäftsführung sorgen Annika und Hugo Sebastian Trappmann in der Blechwarenfabrik Limburg dafür, dass Energie und Material so ressourcenschonend wie möglich zum Einsatz kommen. 2020 erhielten sie den DBU-Umweltpreis. Ihr Ziel: eine CO2-neutrale Produktion. Im aktuellen KLIMAZIN erfahren Sie mehr über die Geschwister.

Licht aus beim Verlassen des Raumes! Was Vater Hugo Trappmann seinen Kindern zu Hause predigte, legte er als Geschäftsführer der Blechwarenfabrik Limburg auch schon den Auszubildenden ans Herz. Das hat sich inzwischen erledigt, denn im 2016 neu errichteten Werk gibt es keine Lichtschalter mehr: „Das Licht ist an die Maschinen gekoppelt. Liegt kein Produktionsauftrag vor, ist die Beleuchtung darüber aus. Gleiches gilt für die Druckluft – solche Automatismen sparen viel Energie“, erklärt Annika Trappmann, die im September 2020 als viertes Mitglied – neben ihrem Bruder, Hiltrud Weimar und Thomas Fachinger – in die Geschäftsführung vorgerückt ist.

Vater Trappmann, der schon früh alle Arbeitsprozesse auf Nachhaltigkeit trimmte, zog sich 2016 zurück. Das bereits 1872 gegründete Unternehmen mit derzeit rund 330 Mitarbeitenden in Limburg sowie weiteren Standorten in Polen, Dänemark und Russland produziert Metallverpackungen – etwa Kanister, Ringdosen, Eimer, Flaschen – für chemisch-technische Füllgüter.

Mutig sein und sich nicht mit Bestehendem zufriedengeben

„Aus Tradition innovativ“ – dieses Firmenmotto ist gelebte Praxis. „Wir arbeiten in einer Nischenbranche, es gibt kaum Zulieferer. Daraus ist bei uns ein starker eigener Maschinenbau entstanden. Wir entwickeln auch eigene Fertigungsprozesse und bringen sie zur Marktreife“, erklärt Hugo Sebastian Trappmann. Ein Beispiel ist die LiFoKa, kurz für Limburger Folien-Kaschierung. „Statt unsere Bleche zum Schutz vor Rost klassisch mit Lack zu beschichten, kaschieren wir sie mit einer dünnen PET-Folie. Das verbraucht weniger Material und ist energieeffizienter, weil wir auf einen großen thermischen Ofen verzichten können. Damit haben wir weltweit ein Alleinstellungsmerkmal.“

Der Ingenieur, der wie seine Schwester eher aus Zufall direkt nach der Uni in die Blechwarenfabrik einstieg, konnte sich zunächst an einem kleineren Produktionsstandort als Werksleiter technisch austoben und „das Dosenmachen von Grund auf lernen“, bevor er nach Limburg wechselte. Im Studium habe er „gesunde Arroganz“ gelernt: „Es gibt kein Thema, in das man sich nicht einarbeiten kann – man muss nur den Mut dazu haben und sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengeben.“

5 Fakten zur Blechwarenfabrik Limburg

  • 30 Millionen Euro hat die Firma in den neuen Standort am Rande von Limburg investiert.
  • Die rund 330 Angestellten brachten in 150 Projekten eigene Ideen ein.
  • Dank optimaler Nutzung der Abwärme benötigt das Unternehmen keine konventionelle Heizung. Es wärmt und kühlt ausschließlich aus Prozesswärme.
  • Der perfekt organisierte Materialtransport spart jährlich 100 Tonnen Weißblech ein.
  • Auf dem Dach der Fabrik sind mehr als 2.500 Solarmodule angebracht, die im Jahr über 800.000 kwh Strom produzieren.

Wie die Geschwister Trappmann und ihre Mitarbeitenden den Neubau konzipiert haben und warum sie konsequent auf das Vernetzen und Digitalisieren setzen, lesen Sie im aktuellen KLIMAZIN. Mehr über die digitalisierte Produktion in der Blechwarenfabrik Limburg erfahren Sie hier.

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Im Sommer 2020 litten auch die Buchen in Hessen stark unter der Trockenheit
© J. Evers NW FVA

Was haben die COVID-19 Pandemie und der Klimawandel miteinander zu tun?

Weltweit sieben Prozent weniger CO2-Emissionen im Corona-Jahr 2020: Diese Meldung sorgte für Schlagzeilen – und beschäftigte auch Dr. Heike Hübener, die im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) im Fachzentrum Klimawandel und Anpassung arbeitet. Im aktuellen KLIMAZIN erklärt sie, wie es ums Klima steht. Ein Auszug.

Im Jahr 2020 kam durch die Corona-Pandemie vieles zum Stillstand. Der Klimawandel jedoch leider nicht: Im globalen Mittelwert war das Jahr 2020 nach Angaben der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen – nur 2016 war noch wärmer. Das drittwärmste Jahr? 2019. Wie der Witterungsbericht Hessen zeigt, verhält es sich bei uns in Hessen ähnlich: Mit einer Mitteltemperatur von 10,4 Grad Celsius geht 2020 ebenfalls als das zweitwärmste Jahr in die Klimabilanz ein. Hier war das wärmste Jahr 2018.

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Dr. Heike Hübener

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2019 und 2020 waren weder nass noch kalt genug

Wir haben uns schon fast daran gewöhnt: 2020 war das dritte Extremjahr in Folge mit viel Hitze, lang anhaltender Trockenheit und heftigen Starkregenereignissen. Doch unsere Wälder und die Natur haben sich keineswegs an den Klimawandel gewöhnt. Von dem Katastrophenjahr 2018 mit Stürmen, extremer Trockenheit, Hitze und dem daraus folgenden starken Borkenkäferbefall haben sich die Bäume noch nicht erholt.

2019 und 2020 waren nicht nass genug, um das Grundwasser überall wieder aufzufüllen. Die Winter waren nicht kalt genug, um nur wenigen Borkenkäfern das Überwintern zu ermöglichen. Nun sterben nicht nur die Fichten mit ihren flachen Wurzeln ab. Sogar die Buchen, die doch eigentlich bei uns im Zentrum ihres natürlichen Verbreitungsgebietes stehen, leiden zunehmend unter Trockenstress.

Auch uns Menschen setzt die Hitze zu: Insbesondere in den Innenstädten kühlt die Luft nachts nicht ausreichend ab, um wirklich für Erholung zu sorgen. Werden dann noch Spielplätze und Badeseen gesperrt, damit kein Gedränge aufkommt, leiden all jene Menschen am meisten, die keinen eigenen Garten oder Balkon haben oder in einer schlecht gedämmten Dachwohnung leben.

Um den Klimawandel und seine Folgen zu mindern, müssten wir global unsere Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen drastisch verringern.

Inwiefern hat der fast weltweite Lockdown infolge der Covid-19-Pandemie die CO2-Konzentration in der Luft nachweisbar beeinflusst? Was sagt Heike Hübener zu den Auswertungen des wissenschaftlichen Global Carbon Projects (GCP)? Und wo steht Hessen derzeit beim Thema Klimaschutz? Antworten darauf gibt das aktuelle KLIMAZIN.

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LESS is more, House of Energy
© Tierney stock.adobe.com

„LESS is more“: Per App den Alltag in Kassel klimafreundlicher gestalten

Die hessische Denkfabrik House of Energy will mit einem neuen Projekt emissionsarmes Verhalten fördern: Mithilfe der regionalen App „LESS is more“ sollen Menschen in Kassel zu nachhaltigen Denken und Handeln motiviert und über Klimaschutzprojekte in ihrer Nähe informiert werden. Das aktuelle KLIMAZIN stellt diese und weitere Umwelt-News aus Hessen und der Welt vor.

Wie kann ich meinen CO2-Fußabdruck verringern? Wie viele Emissionen verursacht mein Handeln? Und welche Möglichkeiten gibt es bei mir vor der Tür, sich in Sachen Klimaschutz zu engagieren? Auf Fragen wie diese will das kürzlich gestartete Projekt „LESS is more“ Bürger:innen in Kassel Antworten geben – mithilfe einer App, die emissionsarmes Verhalten fördert, Optionen aufzeigt und klimafreundliches Handeln belohnt. LESS steht dabei für „Local Emission Saving System“.

Das dreijährige Projekt wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und unter der Leitung des hessischen House of Energy durchgeführt. Als Projektpartner sind die Universität Kassel, das Fraunhofer IEE, das Kompetenznetzwerk deENet und das Berliner Startup twigbit beteiligt. Die Stadt Kassel und in der Region ansässige Unternehmen unterstützen das Vorhaben. Das Fraunhofer IEE berechnet und bilanziert die CO2-Daten für die App, die Uni Kassel analysiert das Verhalten der Nutzer:innen. In einigen Monaten wird die App, die derzeit entwickelt wird, für alle Interessierten frei zugänglich sein. Das Konzept soll auch auf andere Kommunen übertragbar sein.

Den persönlichen Alltag klimafreundlicher gestalten

Wer die App nutzt, kann seine persönlichen CO2-Emissionen sowie sein jährliches CO2-Guthaben ermitteln und bekommt kontinuierlich Rückmeldung über die Auswirkungen des eigenen Handelns auf das Klima. Laut Umweltbundesamt lagen die Pro-Kopf-CO2-Emissionen 2018 in Deutschland bei rund 10,4 Tonnen. Um die Klimaziele der Stadt Kassel einhalten zu können, muss dieser Wert stetig sinken müssen.

Daher liefert die App mit gemeinschaftlichen Aktionen und Wettbewerben auch Anreize für Nutzer:innen, den CO2-Austoß ihres Stadtteils, ihres Unternehmens oder ihrer Schule zu verringern. Spielerische Elemente fördern das Lernen und machen Mut, Neues auszuprobieren, um CO2 einzusparen. Ist das eigene CO2-Budget aufgebraucht oder gar überzogen, zeigt die App Ausgleichsoptionen auf: für ein privates CO2-Minderungsprojekt sparen, in ein lokales Klimaschutzprojekt investieren oder einen Arbeitseinsatz leisten.

Weiterführende Links:

Umweltbundesamt

Lust auf noch mehr inspirierende News? Die finden Sie im aktuellen KLIMAZIN – vom hessischen „Mehr-Klimaschutz-Programm“ über CO2-Staubsauger bis hin zu einer kühlenden Wandfarbe.

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Green-Bond
Green-Bond
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Hessen platziert größte Grüne Anleihe eines Bundeslandes

Erfolgreiche Premiere: Am 11. Juni 2021 hat Hessen seine erste Grüne Anleihe mit einem Volumen von 600 Millionen Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren erfolgreich begeben. Mehr als 125 Investoren zeigten großes Interesse an ökologisch nachhaltigen Investitionen und gaben Gebote im Volumen von insgesamt mehr als 3,6 Mrd. € ab.

Aufforstung der hessischen Wälder und Beseitigung von Waldschäden, umweltfreundlicher ÖPNV mit Investitionen in die Radverkehrsinfrastruktur oder das kostenlose Jobticket für Bedienstete der Landesverwaltung, ökologische Landwirtschaft und Naturschutz, CO2-neutrale Landesverwaltung mit dem Ziel einer klimaneutral arbeitenden Verwaltung bis zum Jahr 2030: Diese und weitere ökologisch nachhaltige Handlungsfelder deckt die hessische Grüne Anleihe ab – eine Projektauswahl, für die das Land von der unabhängigen Ratingagentur ISS ESG eine Bestnote bekam.

Die Erlöse der Grünen Anleihe dienen- unter Beachtung des Prinzips der Gesamtdeckung und auf Grundlage des Haushaltsplans – der Finanzierung dreier jeweils der Emission vorangegangener Haushaltsjahre im Einklang mit anerkannten Marktstandards. Es erfolgt eine ideelle Zuordnung zu konkreten Projekten nach internationalen Umweltstandards aus dem allgemeinen Landeshaushalt 2018 – 2020.

„Hessen investiert in den Klimaschutz und Investoren, die ihr Geld ökologisch nachhaltig anlegen möchten, investieren in Hessen“, sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg anlässlich einer Debatte im Hessischen Landtag über die erfolgreiche Platzierung Hessens erster Grünen Anleihe. Mit einem Gesamtvolumen von 600 Millionen Euro ist sie zudem die größte Grüne Anleihe eines Bundeslandes bislang. „Sie war im Nu ausverkauft. Ein solches Interesse hatten wir bisher bei keiner Landesanleihe. Auch dank dieses sehr guten Ergebnisses kann sie Vorbild für andere Länder sein“, erläuterte Boddenberg.

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Finanzminister Michael Boddenberg

Schutz von Klima und Umwelt gewinnt an Bedeutung

Das außergewöhnlich große Interesse zeige, dass auch am Kapitalmarkt das Bewusstsein für die Bedeutung des Klimaschutzes steigt. Knapp zwei Drittel der vertretenen Investoren legen ausdrücklich nach Umweltkriterien an. Boddenberg zufolge nimmt eine ökologisch ausgerichtete Finanzwirtschaft eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer insgesamt nachhaltigeren Wirtschaft ein.

Auch für Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert: „Die Klimakrise und die sich verschärfende Ressourcenknappheit machen es dringend erforderlich, Finanzfragen stärker an Klimaziele zu knüpfen. Mit der Grünen Anleihe macht Hessen transparent, welche Haushaltsausgaben dem Klima- und Umweltschutz dienen.“ Die Grüne Anleihe stehe für umweltfreundliche Mobilität, energieeffiziente Gebäudesanierung und viele weitere klimarelevante Projekte der Landesregierung.

Hessen verfolgt seit 2008 seine Nachhaltigkeitsstrategie. Das Land hat sich unter anderem dazu verpflichtet, bis 2030 55 Prozent und bis 2050 90 Prozent weniger Treibhausgase auszustoßen als im Jahr 1990. Mit dem Integrierten Klimaschutzplan Hessen 2025 wurden dazu 140 Maßnahmen auf den Weg gebracht.

Presseinformation zu Hessens Grüner Anleihe

Finanzminister spricht im Landtag zur Grünen Anleihe