CO2-neutrale Landesverwaltung

Lernen und Handeln für unsere Zukunft

Newsletter September 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

Energiesparen ist momentan das Top Thema. Unsicherheiten in der Versorgung und stark steigende Preise rufen überall Sparmaßnahmen auf den Plan. Die Hessische Landesregierung hat kurzfristig reagiert und einen Maßnahmenkatalog für die Landesverwaltung auf den Weg gebracht. In diesem Newsletter stellen wir Ihnen das Energiesparpaket und die Kampagne zum Energiesparen in der Landesverwaltung vor.

Lernen Sie außerdem ein vorbildliches Projekt für die innerbetriebliche Energiewende in einem hessischen Familienunternehmen kennen und erfahren Sie mehr über die Kommunale Wärmeplanung in Hessen. Praktische Energiespartipps für die bevorstehende Heizperiode bietet Ihnen die Initiative Energieeffizienz JETZT!

Schauen Sie doch mal rein und empfehlen Sie unseren Newsletter gerne weiter! Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Elmar Damm
Projektleiter CO2-neutrale Landesverwaltung

"Gib mir fünf"
Die Kampagne zum Energiesparpaket der Landesregierung

Energie sparen und Klima schützen: Wir machen gerne mit!

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und dessen Folgen stellt uns vor Herausforderungen, die es bis Februar 2022 noch nicht gegeben hat. Dazu gehört auch das Thema Energie mit all seinen Facetten – vom Problem der Abhängigkeit über Sparmaßnahmen bis hin zu Plänen, die erneuerbaren Energien auszubauen. Klar ist: Wir alle müssen Energie einsparen – und je mehr Personen mitmachen, desto größer ist der Erfolg. Auch die hessische Landesverwaltung hat sich auf die kommende Heizperiode vorbereitet. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen KLIMAZIN.

Die Hessische Landesregierung hat schon im Sommer ein Energiesparpaket geschnürt mit dem Ziel, in der kommenden Heizperiode bis zu 15 Prozent Energie in den landeseigenen Liegenschaften einzusparen. Das Paket umfasst viele kurz- und mittelfristige Maßnahmen. Auch die rund 165.000 Beschäftigten der Landesverwaltung sind aufgefordert, beim Energiesparen mitzumachen. Die CO2-neutrale Landesverwaltung bietet dafür kostenlose Materialien an, die informieren und sensibilisieren.

„Gib mir fünf“ – die Kampagne zum Energiesparpaket der Landesregierung

 Strom, Heizung, Licht, Wasser, Raumklima: Das sind die fünf Bereiche, in denen alle Mitarbeitenden der Hessischen Landesverwaltung zum Energiesparen beitragen können. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen und selbst scheinbar kleine Verhaltensänderungen wie beispielsweise „richtiges“ Lüften, das Schließen der (Büro-)Türen oder das Vermeiden des Stand-by-Modus bei technischen Geräten machen in der Summe einen großen Unterschied. Wenn alle Mitarbeitenden am gleichen Strang ziehen, wird es gemeinsam gelingen, den kommenden Herbst und Winter gut zu überstehen – und schneller unabhängig von russischen Energieimporten zu werden.

Die CO2-neutrale Landesverwaltung möchte die Beschäftigten befähigen und ermuntern, sich aktiv am Energiesparen zu beteiligen – dazu werden Poster, Flyer und weitere Materialien erstellt, die in den Dienststellen aufgehängt, ausgelegt sowie an Mitarbeitende verteilt werden können. Außerdem bleiben die Beschäftigten durch regelmäßige Informationen auf dem aktuellsten Stand, damit sie auf die neue Situation vorbereitet sind.

Energiesparkampagne "Gib mir fünf"

 

Online-Schulung: Energieeffizienz am Arbeitsplatz

 Dazu gehört ab 2023 auch eine Online-Schulung, die sich an die Koordinatorinnen und Koordinatoren für Energiefragen richtet und ihnen die Möglichkeit bietet, sich intensiv mit dem Thema Energieeffizienz in der Dienststelle zu beschäftigen. Die Schulung besteht aus mehreren Modulen, die die Teilnehmenden selbstständig und zu jeder Zeit absolvieren können. Ziel ist es, die eigene Rolle als Koordinator oder Koordinatorin besser kennenzulernen. Außerdem gibt die Schulung Anregungen und Tipps, wie sich auch Kollegen und Kolleginnen zum Mitmachen motivieren lassen. Durch typische Situationen, die in der Dienststelle entstehen können, lernen die Teilnehmenden nebenbei viel über Energieverbräuche und mögliche Einsparpotenziale.

Einen ersten Eindruck der Online-Schulung vermittelt das Video "Energiesparen am Arbeitsplatz", das auf der Webseite der CO2-neutralen Landesverwaltung zur Verfügung steht.

CO2-neutrale Landesverwaltung: Fortbildungsangebot

 

Weitere Hintergründe zum Energiesparpaket sowie hilfreiche Tipps zum Einsparen im Alltag können Sie im aktuellen KLIMAZIN nachschlagen.

Hessischer Finanzminister Michael Boddenberg
© Annika List

Wie Hessen Energie spart

Stoßlüften, Licht aus, maximal 19 Grad Raumtemperatur: Die Hessische Landesregierung wappnet sich mit einem umfassenden Energiesparpaket für die kommende Heizperiode – und will damit schnell und wirkungsvoll bis zu 15 Prozent der Energie in den landeseigenen Gebäuden einsparen. Im aktuellen KLIMAZIN spricht Finanzminister Michael Boddenberg über die Maßnahmen, mit denen die Landesverwaltung zur Reduzierung des Wärme- und Stromverbrauchs beitragen kann.

Hessen will mit gutem Beispiel vorangehen und ein Zeichen setzen: Mit seinem bereits im Sommer geschnürten Energiesparpaket reagiert das Land auf die Unsicherheiten und Preissteigerungen der Energieversorgung, die Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind. Es soll die landesweite Versorgung mit Strom und Wärme gewährleisten und gleichzeitig Energiekosten sowie Treibhausgasemissionen einsparen. Die beschlossenen kurz- und mittelfristigen Maßnahmen sind daher nicht nur für die kommenden Wintermonate sinnvoll, sondern auch darüber hinaus. Bezogen auf die Gebäude gehören dazu unter anderem:

  • Absenken der Raumtemperatur auf maximal 19 Grad
  • Justieren von Heizungen
  • Reduktion der Warmwassernutzung
  • Umstellen auf LED-Beleuchtung
  • Abschalten nicht sicherheitsrelevanter Außenbeleuchtung

Auch jede und jeder Bedienstete kann einen Beitrag leisten – die verhaltensbezogenen Maßnahmen zeigen, dass auch kleine Veränderungen schon eine große Wirkung entfalten können. Dazu zählen:

  • Stoßlüften und funktionsgerechte Heizkörperbedienung
  • Licht ausschalten beim Verlassen des Arbeitsplatzes
  • Treppen statt den Aufzug nehmen
  • Rollläden schließen nach Dienstende
  • Landesticket nutzen und Fahrgemeinschaften bilden

Das Energiesparpaket ist bereits in der praktischen Umsetzung: In den Gebäuden der Hessischen Landesregierung werden in den kommenden Wochen die Heizkörper entlüftet und ihre Temperatur nachts und am Wochenende gedrosselt. In ungenutzten Räumen soll sie ganz ausgestellt werden. Fenster und Türen sollen abgedichtet werden, damit hier keine Wärme entweichen kann. Die Handwaschbecken in den Toilettenräumen werden auf Kaltwasser umgestellt. Lüftungs- und Klimaanlagen werden nur noch reduziert genutzt. In Teeküchen gilt: Kühlschranktemperatur prüfen und wo möglich anpassen – falls noch nicht geschehen.

Organisation ist alles: der „Gebäude-Energiespar-Check“

Jedes Gebäude der hessischen Landesverwaltung, genauer gesagt die jeweilige Dienststelle, hat eine Checkliste erhalten, um innerhalb ihrer Zuständigkeit die möglichen Maßnahmen schnell umsetzen zu können. Damit analysieren die Energiekoordinatorinnen und -koordinatoren gemeinsam mit dem Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) beziehungsweise den hausverwaltenden Dienststellen die Gebäude und suchen nach Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten. Mit einem begleitenden Monitoring wird die Wirkung des Energiesparpakets in engen Abständen überprüft und wenn nötig nachjustiert.

Wie hoch der Energieverbrauch der Landesverwaltung ist, welche Strategie sie langfristig verfolgt und welches die persönlichen Favoriten zum Energiesparen von Finanzminister Boddenberg sind, lesen Sie im Interview des aktuellen KLIMAZINS.

Weiterführende Links:

Zum Energiesparpaket

Energieeffizienz JETZT
© Passivhaus Institut

Weg von fossiler Energie

Wer zu Hause fossile Energie einspart, schont nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Die Aktion „Do it yourself“ vom Passivhaus Institut und der LandesEnergieAgentur (LEA) Hessen zeigt, wie es geht – und gibt Tipps zum Energiesparen. Dazu gehören praxisnahe und für Laien verständliche Anleitungen, Materiallisten und Informationen zur Arbeitsvorbereitung. Mit dabei ist der als „Energiesparkommissar“ bekannte Energieberater Carsten Herbert, der in mehreren Videos mitwirkt.

Das gemeinsame Ziel von LEA, Passivhaus Institut und Energiesparkommissar: Fossile Energie einzusparen und das Bewusstsein rund um das Thema Energieeffizienz zu stärken. „Do it yourself“ erklärt unter anderem, wie Dachbodentreppe, Rollladenkästen, Heizkörpernischen und Leitungen gedämmt werden können. „Die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig es für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und letztlich auch für den Frieden ist, sich von fossilen Energieträgern zu lösen. Mit unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Energieeffizienz von Gebäuden möchten wir zu dieser gesellschaftlichen Aufgabe beitragen“, sagt Jessica Grove-Smith vom Passivhaus Institut.

Auf den Internetseiten der LEA Hessen sowie auf der Wissensplattform Passipedia des Passivhaus Instituts finden Verbraucher:innen die Anleitungen für „Do it yourself“. Die beiden Seiten liefern konkrete Tipps rund um Temperaturen und das Vermeiden unnötigen Stromverbrauchs, aber auch zur Dämmung von Warmwasserspeichern. Weitere Vorschläge zum Energiesparen sind Mini-Splitgeräte als zusätzliche Wärmequelle oder eine kleine Fotovoltaikanlage für den Balkon. Auch damit können Verbraucher:innen unabhängiger von fossilen Energieträgern werden und bares Geld sparen.

Energieeffizienz ist gut fürs Klima

Seit seiner Gründung im Jahr 1996 stehen beim Passivhaus Institut der Bau und die Sanierung von energieeffizienten Gebäuden im Fokus. Das wichtigste Ziel dabei: das Klima zu schützen! Gebäude, die von fossiler Energie unabhängig sind und insgesamt wenig Energie verbrauchen, schonen das Klima und bedeuten geringe Energiekosten. Das Passivhaus-Konzept zielt darauf ab, den gebäudetypischen Wärmeverlust – etwa durch Wände, Fenster und Dach – zu reduzieren. Das Konzept beruht auf fünf Prinzipien:

  1. Guter Wärmeschutz
  2. Dreifach verglaste Fenster (in Mitteleuropa)
  3. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  4. Vermeidung von Wärmebrücken
  5. Luftdichte Gebäudehülle

Werden diese Prinzipien umgesetzt, kann das Gebäude auf ein klassisches Heizsystem verzichten, denn ein Passivhaus benötigt nur wenig Energie zum Heizen und Kühlen. Der Wärmebedarf kann größtenteils aus „passiven“ Quellen gedeckt werden – dazu gehören die Sonneneinstrahlung oder die Abwärme von Bewohner:innen und technischen Geräten. Durch die niedrigen Energiekosten sind die Nebenkosten im Passivhaus kalkulierbar – eine Grundlage für bezahlbares Wohnen und sozialen Wohnungsbau.

Wie das Energiesparen in den eigenen vier Wänden oder am Arbeitsplatz gelingt und wieso es so wichtig ist, dass wir alle mit anpacken, lesen Sie im aktuellen KLIMAZIN.

Julian Saur, ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch GmbH, Heppenheim
© Stefan Wildhirt

Innerbetriebliche Energiewende: check!

Durch effiziente Energienutzung deckt die ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch GmbH ihren kompletten Strombedarf von mehr als 1,7 Millionen KWh pro Jahr selbst. Mehr über die gelungene innerbetriebliche Energiewende, für die das Unternehmen 2020 unter die Finalisten des Hessischen Staatspreis Energie gewählt wurde, erfahren Sie im aktuellen KLIMAZIN.

Innovation braucht mehr als einen Geistesblitz über Nacht – das beweist die ESM Energie- und Schwingungstechnik Mitsch GmbH, die auf Windenergie spezialisiert ist. Entstanden ist das hessische Familienunternehmen in Pionierarbeit: „Windanlagen hatten damals massive Probleme mit der Schwingungstechnik. Teile aus der Schiffsbranche wurden zweckentfremdet, weil niemand solche Teile entwickelt hat“, erinnert sich der kaufmännische Geschäftsführer Julian Saur. Daher begann sein Schwiegervater Franz Mitsch bereits in den 1990er-Jahren, spezielle Teile in der heimischen Garage zu entwickeln. 1996 gründete er die ESM. Heute arbeiten rund 120 Menschen für das Heppenheimer Unternehmen. Die ESM produziert Teile, die isolieren, dämpfen und Schwingungen reduzieren sollen. In über 100.000 Windenergieanlagen weltweit sind diese Teile, die zwischen wenigen Gramm und 15 Tonnen wiegen, verbaut.

Nachhaltigkeit von Beginn an mitgedacht

„Wir versuchen, uns und unsere Produkte ständig zu verbessern, sie leiser und langlebiger zu machen“, erklärt Saur. Der Umweltgedanke spielt nicht nur bei der Entwicklung, Produktion und Ausrüstung von Windkraftanlagen rund um den Globus eine Rolle. Auch die Infrastruktur des Unternehmens selbst ist darauf ausgelegt: Mitarbeitende können ihre Autos an der E-Ladetankstelle umweltfreundlich aufladen, die Hallendächer sind mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet und die Gebäude sind besser als der Passivhausstandard. Auch Geothermie und Wärmepumpen helfen dem Unternehmen dabei, unabhängig von Gas zu sein. „Wir schaffen es, unseren kompletten Strombedarf selbst zu decken“, sagt Saur. Und der Bedarf ist mit mehr als 1,7 Millionen KWh pro Jahr hoch. Wenn es dem Unternehmen gelingt, seinen gesamten produzierten Strom zu speichern, wäre es künftig autark.

Schritt für Schritt in Richtung Energiewende

Die Frage nach der Energieeffizienz und kontinuierlicher Verbesserung gehört bei der ESM zum Alltag – das Team misst Verbräuche, analysiert und diskutiert diese. Die Leidenschaft für erneuerbare Energien ist Teil der Firmen-DNA und geht über die Unternehmensgrenzen hinaus: Der Familienbetrieb möchte die Erneuerbaren vorantreiben und setzt sich intern sowie lokal für deren Ausbau ein. Dazu öffnet die ESM ihre Türen und zeigt ihr Energiekonzept – selbst Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir war schon zu Besuch. „Das Wissen soll sich weitertragen“, wünscht sich Saur. „Nur so schaffen wir die Energiewende auch im großen Rahmen.“

Wie die ESM Nachhaltigkeit im Unternehmensalltag integriert und wie das Unternehmen der aktuellen Gas- und Energiekrise entgegenblickt, lesen Sie im aktuellen KLIMAZIN.

Weiterführende Links:

Zur ESM-GmbH

Kommunale Wärmeplanung
© Klimazin

Wärme kommunal planen

Deutschland soll langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern werden. Um dies zu erreichen, gilt es, auch die Wärmeerzeugung zu dekarbonisieren. Dabei kann die Kommunale Wärmeplanung helfen. Das Land Hessen bereitet deren Verankerung im Hessischen Energiegesetz (HEG) derzeit vor –und die LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) unterstützt Kommunen.

Als zentrale Faktoren der Energie- und Wärmewende stellen Energieeffizienz und -einsparung einen Schwerpunkt hessischer Politik dar. Da es aus stadtplanerischer und energetischer Sicht oft sinnvoll ist, die Planung über das Einzelgebäude hinaus auf ganze Komplexe oder Quartiere auszudehnen, baut die LEA aktuell ein umfassendes Beratungs- und Unterstützungsangebot zur Kommunalen Wärmeplanung auf. Es ist Teil des Wärmeeffizienzpakets der hessischen Landesregierung und informiert Kommunen über Vorteile, Fördermöglichkeiten sowie die notwendigen Schritte zur Erstellung von Kommunalen Wärmeplänen. Dazu gehören eine Bestandsanalyse der Wärmeversorgung, die Identifikation von Effizienz- und Wärmepotenzialen und ein Zielpfad zur Klimaneutralität bis spätestens 2045 – mit Zwischenzielen bis 2030.

Ein Wärmeplan erhebt den gegenwärtigen und prognostizierten Wärmebedarf. Zusätzlich liefert er wichtige Informationen über die vorhandene Netzinfrastruktur sowie über die Potenziale zur Wärmeerzeugung mit Erneuerbaren Energien. Nah- und Fernwärmenetze sowie dezentrale Systeme beispielsweise mit Wärmepumpen können je nach Quartier ein geeignetes Mittel zur Umsetzung sein. Am Ende des Weges steht ein CO2-neutraler Gebäudebestand. Dies lässt sich durch energieeffiziente Gebäude und den vollständigen Ersatz fossiler Einsatzstoffe mit erneuerbaren Energien sowie der Nutzung von Abwärme, die etwa in der Produktion entsteht, realisieren.

Fordern und Fördern

Das Land Hessen fordert und fördert seine Kommunen bei dieser Aufgabe: Für Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohner:innen sieht der HEG-Entwurf eine Pflicht zur Kommunalen Wärmeplanung vor. Im Gegenzug erhalten sie vom Land ausreichend finanzielle Mittel zur Umsetzung. Kleinere Kommunen können freiwillig eine Kommunale Wärmeplanung erstellen – auch dafür gibt es Fördermittel.

Wohngebäude spielen bei der Wärmeplanung eine Schüsselrolle: In Hessen sind allein die rund 1,4 Millionen Wohngebäude für 26 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Das Umweltbundesamt geht hier von einem technischen Einsparpotenzial in Bezug auf Wärme von 60 Prozent aus. Bei Privatpersonen, Eigentümergemeinschaften und kommunalen Wohnungsunternehmen besteht der größte Handlungsbedarf.

Der Kommunale Wärmeplan – die Vorteile auf einen Blick:

  • Wärmeversorgungslösungen mit Maßnahmen der Energieeffizienz und -einsparung abstimmen
  • vorhandene oder neu zu planende Wärmequellen effizient einsetzen
  • die Region in Verbindung mit Speichern mit hohen Anteilen Erneuerbarer Energien versorgen
  • Strom und Wärme koppeln
  • ganze Quartiere auf Erneuerbare Energien mittels Nahwärmenetze umstellen
  • die Rentabilität von Nahwärmenetzen feststellen und verbessern
  • die Finanzierung und Wirtschaftlichkeit von Wärmeversorgungslösungen sicherstellen

Weil der Wärmesektor einen enormen Hebel für das Gelingen der Energiewende bietet, steht er auch auf nationaler Ebene im Fokus. Die Kommunale Wärmeplanung ist ein strategisches Instrument für eine versorgungssichere und zukunftsorientierte Wärmeversorgung der Einwohner:innen. Damit beschäftigt sich auch das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena).

Das KWW arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) daran, mittels qualitätsgesicherter Wissensbasis verlässliche Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung, Know-how aus der Praxis und Beratungsmaterialien für die Akteur:innen der Kommunalen Wärmewende aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Der Austausch mit Stake-holder:innen und Vorreiter:innen der KWP ist dabei ein wichtiger Baustein.

Wie die KWW die flächendeckende Kommunale Wärmeplanung vorantreibt und in engem Austausch mit den bundesweit etablierten Energieagenturen die Kommunen unterstützt, erfahren Sie im aktuellen KLIMAZIN.

Weiterführende Links:

Zur LEA Hessen

Zum KWW